Vor der Frage „Und was machst du dann damit?“ ist man auch als MaPhy nicht sicher. Vielleicht fragt ihr euch sogar selbst, in welche Richtungen euch ein Mathe- oder Physik-Studium bringen kann. Wir haben Alumni der Uni Potsdam gefragt, wie es für sie nach dem Studium weiter ging, wo sie jetzt arbeiten, und welche Erinnerungen sie an ihr Studium haben.

Viele beginnen ein Physikstudium, weil Sie Physik spannend finden und auch wenn es manchmal schwer ist, hören Sie nicht auf. Doch was tut man, wenn man fertig ist? Da wir bei den Alumni berichten fast nur akademische Wege haben, dachte ich mir, dass so ein Text dem ein oder anderen hilft sich zu orientieren, wenn er*sie ihn denn findet. Der „vermeintlich“ gängigste Weg ist einen PhD an den Master anzuschließen, ob im Ausland oder hier in Deutschland sei mal dahingestellt. Aber nicht alle können und/oder möchten einen PhD machen, wohin geht es dann?

Es gibt mehr Möglichkeiten als man erst mal denken möchte und wenn gesagt wird Physiker können überall arbeiten, hilft einem das bei der Arbeitssuche erst mal wenig (zumindest mir), trifft aber doch irgendwie zu. In vielen unterschiedlichen Branchen und Bereichen sitzen ehemalige Physikstudenten. Das geht von Unternehmensberatung und Politik über Wissenschaftskommunikation bis hin zu Bibliothekswissenschaften und technischen Berufen oder Quereinstieg in den Lehrberuf. Wer einen ersten Einblick haben möchte, was es alles gibt, findet unter https://praxisportal.uni-potsdam.de/testimonials.php und https://praxisportal.uni-potsdam.de/berufsfelder.php erste Überblicke.

Das deutsche akademische System ist außerdem beschränkt durch das WissZeitVG welches gerade novelliert wird, aber diese Novellierung ist jetzt nicht unbedingt vorteilhaft für die Studierenden. Nach dem PhD geht die Suche nach einem Postdoc Platz erneut los oder man steht vor der Frage: Gehe ich doch in die Wirtschaft oder möchte ich versuchen eine Professur und damit eine unbefristete Stelle zu bekommen.

Um aber wirklich zu wissen wie das Arbeiten in nicht akademischen Berufen ist, muss jeder seine eigenen Erfahrungen machen. Klar sollte man sich auch informieren, aber auf der anderen Seite auch nicht durch Vorurteile abschrecken lassen. Es hilft in der Vorlesungsfreien Zeit Praktika in Unternehmen zu machen, die man spannend findet, auch wenn das wieder sehr unspezifisch formuliert ist. Sprecht mit Freunden, Bekannten, dem Career Service und auch euren Professoren. Das hat mir zumindest sehr geholfen und die Beratung an der Uni Potsdam ist sehr nett und kompetent. Dadurch kommt ihr an unterschiedlichste Informationen. Der FSR Maphy erhält ab und zu Jobanfragen, die er auf Discord und aber auch per E-Mail an euch weitersendet.

Vermeintlich Wissenschaftsferne Berufsgruppen, haben doch mehr mit Wissenschaft zu tun als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Viele Start-ups und Unternehmen haben auch Wissenschaftsabteilungen. In der Wissenschaftskommunikation kann man sich mit vielen unterschiedlichen wissenschaftlichen Themen beschäftigen und nicht nur mit einem, wie es bei dem PhD der Fall ist. Daher seid nicht traurig oder überrascht, wenn sich eure Ziele am Ende ändern oder ihr gezwungen seid eine andere Richtung einzuschlagen. Es gibt super viele spannende Felder, in die ihr reinschnuppern könnt. Durch die im Studium erlangten Soft Skills seid ihr auf alles super vorbereitet, egal was ihr am Ende machen wollt. Deshalb seid ihr so begehrt auf dem Arbeitsmarkt.

  • Zuletzt geändert: vor 12 Monaten
  • von Julian Staehle